Alternative Emojis und Selfies

Alternative Emojis und Selfies

PROJEKTZIELE:
Das Ziel war, Jugendliche mit Themen, wie der implizierten Befangenheit der visuellen Sprache der Netz-Kultur vertraut zu machen. Wir haben über spaßige Sachen, wie Emojis und Selfies geredet, um die Voreingenommenheiten in den heutigen Social Media Platformen und Apps zu ergründen. Wir stellten uns Fragen wie:
– Was sagen die Emojis, die ich nutze, über mich aus?
– Welche Emojis sind neu dazugekommen und wie kam es dazu?
– Welche Emojis fehlen mir noch in der aktuelle Sammlung?
– Wie kann ich mich und meine Kultur oder Subkultur durch alternative Emojis und Selfies besser ausdrücken?

BESCHREIBUNG DES PROJEKTVERLAUFS:

1. Einstieg in die Herkunft, Nutzung und Psychologie der Benutzung von Emojis (Kurzvortrag)
2. Die Teilnehmer haben ihre persönliche Nutzung von Emojis analysiert und überlegt, was diese über sie aussagt.
3. Welche neuen Emojis würden uns besser repräsentieren? (Ideensammlung)
4. Entwürfe für neue Emojis kreieren: mit Stift und Papier, der Kamera oder als digitale Zeichnungen. Wir haben Apps, Photoshop, Smartphones, Tablets, und Bastelmaterial benutzt.
5. Viele der Teilnehmer hatten sehr wenig Erfahrung mit Tablets & iPads, daher haben wir auch einige Zeit investiert, um den Umgang damit zu erlernen.
6. Wir haben uns die App „Pixelmator“ angeschaut und eine Einführung in die Bildbearbeitung und digitale Zeichnung gemacht. Außerdem haben wir mit der App „Memoji“ experimentiert.
7. Am Ende haben wir auf der Basis der Erarbeitungen unsere eigenen ganz individuellen Selfies gemacht. Von den Teilnehmern kam die tolle Idee, Gruppenselfies zu machen!

RAUM, ZEIT, TECHNIK:
Wir hatten das Glück, dass uns die Münchner Stadtbibliothek in Sendling Platz zur Verfügung gestellt hat. Dort durften wir einen sehr gemütlichen Bereich mit Tischen und Stühlen, großen Bildschirmen und Stellwänden nutzen, wo die TeilnehmerInnen ihre Werke aufhängen konnten.
Leider ist die Zeit für die kreative Gestaltung von eigenen Selfies am Ende etwas knapp geworden, da zunächst die Basics in digitaler Bildbearbeitung erklärt werden mussten.

BETEILIGTE:
– 15 Jugendliche mit Migrationshintergrund aus einer Klasse der Implerschule für Schüler, deren Muttersprache nicht Deutsch ist.

PRODUKTE UND VERÖFFENTLICHUNG:
– Es wurden überwiegend plastische/analoge Ergebnisse von den Jugendlichen geschaffen, allerdings mit einem deutlichen medienpädagogischen Fokus. Diese Werke wurden zum Schluss von den Teilnehmern eingesammelt in die Schule mitgenommen.
– Der Lehrerin habe ich einen USB-Stick mit allen Doku-Fotos und Selfies gegeben. Damit wollte sie im Unterricht weiterarbeiten.
– Während des Workshops haben Bibliotheksbesucher die Skizzen und Collagen der Jugendlichen gesehen. Es kam zu mehreren Gesprächen zwischen den Teilnehmern, der Lehrerin und den Besuchern.

 

KRITISCHE EINSCHÄTZUNGEN:
– Man hat deutlich bemerkt, dass die Teilnehmer sich für das Thema interessieren. Alle waren sehr engagiert und enthusiastisch.
– Im Laufe des Workshops wurde klar, dass die meisten Jugendlichen oft und viele Emojis benutzen, aber nicht wussten, woher sie kommen und dass sie von einer relativ kleinen Unternehmergruppe festgelegt werden. Diese Tatsache hat viele in der Gruppe ziemlich entsetzt.
– Das Hauptziel des Workshops war, das Bewusstsein der Jugendlichen für ihren Medienkonsum zu verschärfen. Außerdem sollte die Frage geklärt werden, wer was für wen produziert. Schließlich ging es noch um Themen, wie Repräsentation in Medien. Das alles hat sehr gut funktioniert.
– Was die Technik anging, wäre es besser gewesen, mehr iPads (wir hatten 3) und Zeit zur Verfügung zu haben, eventuell sogar über zwei Tage oder Sessions verteilt. Außerdem wäre ein weiterer Workshopleiter sinnvoll gewesen, damit wir die Teilnehmer intensiver bei der Einführung in die Handhabung der Geräte betreuen hätten können.

Gefördert im Rahmen des medienpädagogischen Förderprogramms von Stadtjugendamt München und Netzwerk Interaktiv, kooperationsprojekte-muc.de