Digitaler Kartoffelbrei – Die Kartoffel ist oha!
Ein Ernährungsorientiertes Medienpraxisprojekt.
Die Idee ist, mit dem Projekt „Digitaler Kartoffelbrei“ medial das Ernährungsprojekt „Die Kartoffel“ der Schulmensa (Grundschule Gustl-Bayrhammer) zu ergänzen. Ausgangssituation waren die „Kartoffelwochen“ im Herbst 2020. Ziel ist es, den Grundschüler*innen spielorientiert eine gesunde Ernährungsweise in dem Medienprojekt zu vermitteln und darüber das Bewusstsein zu fördern: Die Kartoffel ist oha!
Die Schüler*innen lernen gesunde Lebensmittel kennen und die Kartoffel als schmackhafte, vielseitige und gesunde Nahrung schätzen.
Sie sind selbst aktiv im Umgang mit den Medien und bestimmen mit, wohin die „Knolle“ geht. Dabei gestalten sie kreativ ihr Medienprojekt mit der Methode Fotografie. Trickfilm und Quiz. Sie gehen auf Foto-Tour in den Schulgarten und interviewen mit vielen Fragen die Schulköchin. Im Trickfilm erzählen sie die Reise der Kartoffel Lina und allerlei Kartoffel-Geschichten. Und die Gustl-Kartoffel-Quizze sind viral „schmackig“ zu lösen.
Kurzüberblick
- Die Schülerinnen besuchten den Schulgarten und den Freihamer Freiluftgarten.
- In der Schulmensa wurden Interviews geführt und der große Kartoffel-Kochtag mit Fotos und Videoclips dokumentiert.
- Zahlreiche interaktive Geschichten (Stop Motion/Trickfilme) mit Kartoffeln als „Darsteller*innen“ entstanden (veröffentlicht auf Vimeo).
- Zwei Kartoffel-Quizze sind interaktiv aus den Lerninhalten (Kartoffel-Info-Boxen, Recherchen und Interview in der Schulküche) erstellt worden. Veröffentlicht auf der Lernplattform „Learning Snacks“.
Zielsetzung: Mit einer partizipativen, aktiven und kreativen Medienarbeit sollen den teilnehmenden Kindern neue Impulse gegeben und ihr medialer Horizont erweitert werden.
Die Kinder nutzten verschiedene Medientechniken, sie filmten das Interview und zahlreiche Trickfilme. Sie fotografierten die große Kochaktion in der Mensa und den Schulgarten. Für das Online Quiz recherchierten sie online und erstellten ihr eigenes Kartoffel-Quiz.
Kinder lernen Medien als Gestaltungs- und Ausdrucksmittel kennen und setzen neue Medienkompetenzen aktiv und kreativ ein.
Die Förderung der Medienkompetenz hat dabei den thematischen Fokus: Sensibilisierung auf das Thema Ernährung – das gesunde Gemüse:
Die Kartoffel ist oha!
Gruppe und Zeitrahmen (Beteiligte, Zielgruppen)
Kooperationspartner/Einrichtungen/TN
Kooperationspartner ist die Grundschule Gustl-Bayrhammer mit Frau Claudia Mayer, der Projektleitung Hort und KoopGTB des KJR und Daniela Solf, der betrieblichen Hauswirtschaftsleitung der Schule.
Die Durchführung des Medienprojektes war ein offenes Angebot mit einer freiwilligen Teilnahme der Grundschüler*innen. Jede Projekteinheit wurde mit der Hortleitung und den zuständigen Erzieher*innen der einzelnen vier Lernhäuser zeitlich abgestimmt und vorgestellt (Einladungsflyer).
Teilnehmer*innen: Grundschüler*innen der 1. bis 4. Klasse aus verschiedenen Gruppen (vier Lernhäuser, im Klassenverbund zusammengeschlossen), heterogen, gemischt.
Gruppengröße: max. 6 Kinder.
Alter: ab 6 – 11 Jahre
Zeitrahmen: 4 Tage in der Herbstferienwoche 2020, teilweise ganztags. Start: 02.11.2020 und 4 Tage in den Weihnachtsferien 2021 ganztags. Weitere 8 Einheiten am Nachmittag mit ca. 3-4 Std. Die erste Phase erfolgte November 2020 und der letzte Termin lag im Februar 2021.
Ablauf der Projekttage
Die Projekttage konnten als ein offenes Angebot und freiwilliger Teilnahme wie geplant durchgeführt werden. Kompakt in der Herbstferienwoche war jeder Tag anders. An weiteren Projekttagen entstanden die Stop Motion Filme und die Quizze.
Methode Fotografie
Besuch des Schulgartens und des Freihamer Freiluftgarten
Was wächst denn im Herbst noch? An diesem Tag stellte sich die Herausforderung, die beteiligten Schüler*innen (3. Klasse) für das Schulgartenprojekt (Anbau und Bepflanzungen) zu interessieren. Denn zum Zeitpunkt des Projektstarts im späten Herbst sichteten wir kaum noch Pflanzen in den Hochbeeten des Schulgartens. Im nahegelegenen Freihamer Freiluftgarten (vom Kinderschutz München) konnten sie mehr Pflanzen und Gemüsesorten entdecken und kennenlernen. Aufgaben: Welche Pflanzen und/oder welches Gemüse wächst hier? Was kenn ich eigentlich und was nicht? Welche Pflanze kann ich essen?
Und aus der medientechnischen Sicht lernten die Teilnehmer*innen neue fotografische Perspektiven kennen und probierten besondere Effekte aus.
Ergebnis
Langfristig sollen die Schüler*innen für die aktive Mitarbeit am Schulgartenprojekt gewonnen werden. Mit dem Ausflug konnten sie ihr Wissen über Pflanzen, Obst und Gemüse im Schulgarten und im Modellprojekt Freihamer Freiluftgarten erweitern. Ein weiteres Ziel ist die Sensibilisierung für eine gesunde Ernährung. Der Gartenbesuch wurde mit den Tablets fotografisch dokumentiert. Die Schüler*innen sichteten die Fotos und kreierten daraus Collagen mit der Kreativ App Pic Collage.
Methode Fotografie/Video
Der große Kochaktionstag und das Interview mit der Schulküchenleitung
- Reporterteam (Fotografie/Video)
- Zwei Drittklässler filmten und fotografierten mit Tablets die Aktion, den Kartoffel-Kochtag in der Schulmensa.
- Teilnahme: über 80 Kinder.
- Zubereitung von vielen verschiedenen Kartoffelrezepten am Kartoffeltag.
Herausforderung
Das Reporterteam hatte am großen Kochtag viel zu fotografieren. Die Bild-/Tonaufnahmen bzw. die kurzen Befragungen entstanden in der vollbesetzten Mensa mit ca. 80 Kinder, insofern war der Lärmpegel sehr hoch. Die aufgeregten Kinder kommunizierten lautstark, denn sie hatten sichtlich und somit hörbar Spaß am Zubereiten der Kartoffel-Rezepte. Jede Gruppe war angespornt, möglichst das beste Gericht zuzubereiten. Gekocht oder gebacken wurde es dann von den Profis in der Küche. Natürlich war ein weiteres Highlight alles zu probieren.
Zum Mittagessen gab es alle Kartoffelgerichte von allen für alle! Die Kartoffeln haben super geschmeckt! Die Kartoffel ist oha!
Ein buntes und sehr leckeres Kartoffel-Kocherlebnis.
Ergebnis: Fotos und Videoclip
Interview in der Schulmensa
Am nächsten Tag fand vormittags die Vorbereitung für das geplante Interview mit der Küchenleitung statt. Die Fragestellungen sind gemeinsam im kleinen Team von fünf Schüler*innen (9-10 Jahre alt) konzipiert worden. Zur Unterstützung holten wir uns die vier Infomaterial-Boxen, die erst kürzlich für das Projekt Kartoffelwoche abwechselnd in den Lernhäusern genutzt wurden. Gemeinsam wurde überlegt, was so allgemein rund um die Schulküche alle interessieren könnte. Ergebnis war ein Fragebogen von 17 Fragen! (Zeitrahmen: Vor- und Nachmittag je ca. 2 Stunden).
Interview mit Daniela Solf der betrieblichen Hauswirtschaftsleitung in der Gustl-Bayrhammer Grundschule.
Ergebnis: Video Interview
Methode: Stop Motion Film
Eine digitale Kartoffelreise …wohin geht die nur?
Interaktive, spiel- und kulturorientierte Geschichten mit der Kartoffel sollten entstehen. Das Thema war eine digitale Kartoffelreise, mit der Methode Stop Motion Film darzustellen. Die Kartoffel Lina reist in verschiedene Länder, dabei kommt es zu besonderen Begegnungen. Die „Kartoffel Lina“ trifft auf die „Pommes“ in Belgien oder in Frankreich. In Italien gehen die Kartoffeln ins Restaurant und bestellen Gnocchi. In Peru unterhalten sich die Kartoffelfreunde. Und Piraten entführen die Kartoffeln nach Europa. Auch der Kartoffelkönig taucht im Trickfilm auf. Und dann gibt es Kartoffelpuffer in der Ukraine.
Die große Kartoffel-Trickfilm-Show.
Die Kartoffel Lina reist in verschiedene Länder und trifft echte Knollenkumpels.
Fertigstellung: 2021
Filmlänge: 7 Minuten
Genre: Animationsfilm
Eine Reise der Kartoffel in verschiedene Länder
Thema Kartoffel und Aufgabe: Mit der Reise der Kartoffel Lina entdeckten die Schüler*innen eine kulturelle Vielfalt und lernten verschiedene Kartoffelsorten und Kartoffelgerichte kennen. Sie brachten ihr länderspezifisches Wissen und eigene Rezepte in ihren Trickfilm ein. Für die Ideenfindung einer Kartoffelreise konnten sich die Kinder über die Quizfragen wie z.B. Woher kommt die Kartoffel? (Kartoffel-Boxen) informieren. Bereitgestellte Hintergrundfotos verschiedener Länder und Rezepte wie auch das Infomaterial inspirierten die Kinder für ihre Kartoffelreise.
Wie kam die Kartoffel nach Europa? Für den Trickfilm “Kartoffelklau” haben sich die Kinder gut vorbereitet und dafür ein Piratenschiff als Hintergrundmotiv gezeichnet. Ein anderes Kind brachte ein ukrainisches Rezept mit und baute das in seinen Trickfilm “Kartoffelpuffer” ein. Kartoffeln mit Brillen und Puffer.
Technik Stop Motion: In der Trickfilmproduktion begeisterten sich die Kinder für die Kameraführung bzw. das Knipsen von Stopp-Bildern. Sie lernten, dass viele Bilder benötigt werden, um eine Geschichte zu erzählen. Viel Spaß bereitete einigen Kindern die Entdeckung, dass man seine Kartoffelgeschichte „besprechen“ kann. Die Tonaufnahmen wurden dann eingeübt bzw. wiederholt bis es für alle passte. Erfahrene Trickfilmer*innen bevorzugten Einzelproduktionen. Oder es wurde in Partnerarbeit bis hin zu viert an einer Kartoffelgeschichte gearbeitet. Die Kinder wechselten sich dabei an der Kamera ab. Nach einem fertigen Trickfilm unterstützten sie mit ihrem gewonnen Know-how andere Kinder bei der Trickfilmtechnik.
Der Phantasie war freien Raum gelassen. Was die Kartoffel auf ihren Abenteuern in anderen Ländern und Kulturen alles so erlebt, entwickelte sich im Spiel bzw. in der Trickfilmherstellung. Und alle Kinder gestalteten und bemalten mit viel Liebe und Details ihre Kartoffel-Protagonist*innen, von der Piratenkartoffeln bis zu den Glitzerkartoffeln. Denn die Kartoffel ist oha!
Die Projektphase Trickfilm war ein Schwerpunkt und beliebtes Medienangebot. Zeitlich fand das Angebot immer wieder an einzelnen Nachmittagen pandemiebedingt mit den Kindern in der Notbetreuung statt. Vor allem die Erste-Klasse-Kindern des blauen Lernhauses, waren mit Trickfilmproduktionen der Kartoffelreise besonders eifrig dabei. Ein Dreier-Dream-Team produzierte gemeinsam drei Kartoffel-Geschichten.
Material Trickfilmherstellung: Tablet, Stativ, App Stop Motion Studio Pro. Verschiedene Kartoffelnsorten, Rezepte, Trickfilm-Requisiten, Hintergrundbilder, Mal- und Bastelmaterial, Stifte, Klebeband und die Kartoffel-Material- und Infoboxen.
Methode Quiz
Aufgabe: Ein eigenes Kartoffel-Quiz mit dem Webtool Learning Snacks zu erstellen. Für die Methode ist der Medienraum genutzt worden. Die Durchführung von zwei Quizzen erfolgte mit Drittklässlern des „Lila Lernhauses“ an drei Nachmittagen. Hierbei nahmen auch nicht immer die gleichen Kinder (Kleingruppe bis zu sechs Kindern) am Angebot teil.
Um zu verstehen, wie ein Quiz mit Leaning Snacks zu erstellen ist, wurden erst mal Quizze ausprobiert bzw. gelöst. Dazu habe ich im Vorfeld Ernährungsquizze herausgesucht, die altersgemäß lösbar sind. Damit wuchs das Interesse ein Quiz zu erstellen und zu veröffentlichen. Die Anforderung war ein Quiz so zu gestalten, dass es einerseits lehrreich, andererseits auch lustig ist und motiviert, es zu Ende zu spielen. Dazu wurde der gesammelte Input an Kartoffel-Wissen, die erstellten Fotos verwendet und im Internet recherchiert.
Technik/Webtool: Methode Learning Snacks ist ein interaktives, textbasiertes Dialogsystem (kostenfrei). Es eignet sich gut für das Ernährungsthema. In Form von einem Quiz kann alles rund um die Kartoffel interaktiv und motivierend gelernt und verfestigt werden. Beide Kartoffel-Quizze sind abwechselnd mit Fragen- und Erklär- oder Informationstext gestaltet.
Und nun viel Spaß beim Quizzen!
https://www.learningsnacks.de/share/145352/
https://www.learningsnacks.de/share/140209/
Herausforderung Quiz
Die meisten Kinder hatten nicht wirklich viel Erfahrung mit der PC Mediennutzung und es bedurfte einer intensiveren Anleitung. Auch die Recherchearbeit im Internet mußte begleitet werden. Hier zeigte sich, dass die Medienkompetenzen bei den Kindern sehr unterschiedlich war. Die Schüler*innen arbeiteten im Team an drei Rechnern. Jedes Team erhielt die Aufgabe, eine Fragestellung zu gestalten.
Projektabschluss
Gemeinsam die Ergebnisse ansehen, Fotos auswählen und für eine Fotoausstellung aufbereiten. Videos, Trickfilmclips auf Social Media Kanal (Vimeo) stellen.
Besondere Herausforderungen
Das Projekt ist als offenes Programm angeboten worden und damit war die Teilnahme freiwillig. Daher habe ich jede Projektphase beworben (in Form von Aushang/Einladungsflyer) und so Kinder zum Mitmachen motiviert. Dazu gehörten auch die Terminabstimmungen mit den einzelnen Teams und den Erzieher*innen der vier Lernhäuser.
Geplant war ursprünglich die Projektergebnisse in den Osterferien möglichst vielen Kindern zu präsentieren. Dies ist aufgrund der aktuellen Pandemie-Schutzmaßnahmen nicht im großen Stil möglich. Daher wird in jedem einzelnen Lernhaus die Kartoffelshow mit allen Trickfilmen, dem Interview mit der Schulküchenleitung, der Fotoshow vom Kochtag und den zwei Quizzen auf der Leinwand präsentiert.
Fazit
Mit diesem Projekt wurden die Kinder nicht nur für die Ernährungs-Thematik sensibilisiert, sondern auch zu einem partizipativen, selbstbestimmten Umgang mit Medien befähigt. Im Sinne der aktiven Medienarbeit und kulturellen Bildung wurden digitale Medien als Werkzeuge eingesetzt, um verschiedene Medienergebnisse zu gestalten.
Rund um die Kartoffel – ein vielseitiger, kreativer und digitaler Kartoffelbrei!
Die Kartoffel ist oha und gesund und schmeckt lecker!
Für die Realisierung des Projektvorhabens: 3 Vorbereitungstage (Akquise,Terminabsprachen, Organisation, Einladungsschreiben, Materialbesorgung, Apps PicCollage und Stop Motion Pro einrichten, PC/Standortrechner vorbereiten, Vimeo und Webtool Learning Snacks (Registrierung). 2-3 Tage Nachbereitungen wie Filmschnitt und Fotobearbeitung. Einverständnis für die Veröffentlichung von Bild und Tonaufnahmen sind erstellt und eingeholt worden. Für das Interview-Video mußten beteiligte Kinder des Reporterteams teils unkenntlich gemacht werden (Datenschutz).