Distanzunterricht
Länger ausschlafen oder über Wochen vor dem Rechner wegdämmern? Was bedeutet der Distanzunterricht für Jugendliche? Nach rund eineinhalb Jahren Pandemie, haben wir Jugendliche unserer Mittelschule nach ihren positiven und negativen Erfahrungen mit dem Onlineunterricht befragt. Es entstand ein beeindruckender Film, dessen technisches Zerrbild ein Symbol für die surreale Situation ist.
Eigentlich steht in dieser Lebensphase das Selbständig werden und Erlebnisse mit anderen Jugendlichen auf dem Programm. Durch Corona reduzierte sich der Lern- und Entwicklungsraum Schule auf technische Probleme, fehlendes WLAN, fehlende Geräte und Klassenkameraden, die man eigentlich noch gar nicht kennt.
Die Jugendlichen berichten davon, wie die Konzentration sinkt, wie schwer es spätestens nach zwei Wochen fällt, sich zu motivieren und von Depressionen. Er beginnt und endet mit der Hoffnung, alles möge nur ein böser Traum sein.
Zu Wort kommen Schüler*innen im Alter von 13 – 18 Jahren von Campus di Monaco – Internationale Montessorischule. Die Schule hat einen Schwerpunkt in der gemeinsamen Bildung von hier geborenen und neu zugewanderten Kindern und Jugendlichen. Besonders in der Anfangszeit litten viele geflüchtete Schüler*innen darunter, dass es in den Sammelunterkünften kein WLAN gibt und Geräte für den Online-Unterricht fehlten. Durch Spenden und großen Einsatz des pädagogischen Teams konnte nach und nach Abhilfe geschaffen werden.
„Wir möchten mit unserem Projekt zeigen, damit einem das Leben gelingt (Bildung), braucht man Kompetenzen, die auf andere Ebene angesiedelt sind und die man nicht im Distanzunterricht lernen kann.
So zum Beispiel:
Selbstreflektionsfähigkeit, zu verstehen, merken und spüren, wie die anderen agieren und wie man selbst reagiert.
Mitgefühl, Einfühlungsvermögen, Empathie, sichin anderen hinein zu fühlen. Dafür braucht man die Gelegenheiten in der Klassengemeinschaft, Mannschaftsspiele, kulturelle Bildung und Angebote, die den Teamgeist fördern.
Weltoffenheit, die anderenKinder und Jugendlichen, vor allem aus verschiedenen Kulturen in der Schule so kennenzulernen, wie sie sind. Hautnah und ohne Distanz und Hemmungen. Das ist die Voraussetzung. Demokratische Gesellschaft, braucht weltoffene Menschen.
Kreativität, Neugier und Entdeckerfreude, bleiben nur Begriffe,wenn man dienicht richtig einsetzt. Die Kinder und Jugendliche sollten die Gelegenheit bekommen, all das durch Menschliche und Humanitäre Art kennenzulernen und sich nahe zu bringen. Sie müssen, die Chance haben, liebevoll zu sich selbst und anderen zu sein. „
Ruzbeh Sadeghi, Schulsozialarbeit und Projektleitung Medienprojekt