„Filmratz on Tour Sommer“ – Eine mediale Entdeckungsreise in Weißenburg
Wesentliche Ziele des Projekts waren die Partizipation der teilnehmenden Jugendlichen und die Förderung von Medienkompetenz.
Den Jugendlichen wurden während des Projekts hohe Beteiligungsmöglichkeiten eingeräumt. Sie organisierten sich selbstständig in Kleingruppen, in denen sie autonom an ihren Kurzfilmen arbeiteten. Je nach Interesse der Jugendlichen standen ihnen eine Vielzahl an Betätigungsmöglichkeiten rund um den Filmdreh zur Verfügung (u.a. Handhabung der Kamera, Tontechnik, Schauspielern, Dokumentation des Filmgeschehens mit der Fotokamera, Gestalten des Filmratz-Blogs). Die Betreuer/innen führten einen einführenden Stationenlauf mit wichtigen Informationen rund um den Filmdreh (Umgang mit Kamera, Schnitt, mediale Gestaltungsmöglichkeiten) durch, standen für Fragen zur Verfügung und organisierten Reflektionsrunden, in denen der Prozess in den Kleingruppen ausgewertet wurde. In
diesen Besprechungen konnten die Jugendlichen darüber hinaus ihre Vorstellungen und Ideen für die Freizeit einbringen. Weiterhin wurden über Ausflüge beratschlagt / abgestimmt und aktuelle Entwicklungen in der Großgruppe diskutiert.
Zur Erreichung des Ziels „Förderung von Medienkompetenz“ ging es uns darum, den Jugendlichen einen aktiven Umgang mit den vorhandenen Medien zu ermöglichen. Wichtig war uns, das bestimmende Medium Film durch die Einbindung weiterer Medien zu ergänzen. Fünf Jugendliche setzten sich beispielsweise in einem offenen Angebot über zweieinhalb Stunden mit den filmischen Möglichkeiten des I-Phones auseinander. Sie luden ein App herunter, mit dem im Stile früherer Super-8-Kameras gefilmt werden konnte, und setzten dieses bei einigen Aufnahmen ein. Nach den ersten Überlegungen setzten sie einen kurzen Werbeclip für Waffen um. Auf sehr ironische Art und Weise wurde sich mit dem Format Werbung auseinander gesetzt. Dabei wurde von den Jugendlichen festgestellt, dass sich selbst die umstrittensten Produkte noch positiv darstellen lassen. Am Tag darauf wurde der gemeinsame Filmdreh mit dem Handy ausführlich ausgewertet. Der Film wurde im Anschluss von einem Teilnehmer geschnitten.
Das Internet spielte darüber hinaus eine wichtige Rolle während der Projekttage. Die Suche nach passender akustischer Untermalung der Filme fand über Portale für gema-freie Musik und freie Sounds / Geräusche statt. Über einen Blog wurden die Erlebnisse während der Freizeit festgehalten.
Über die Plattform www.geocaching.com suchten sich die Jugendlichen Routen für ihre Geocaching-Ausflüge heraus. Die Betreuer/innen erklärten ihnen dafür, welche Cache-Typen es gibt und wo die Schwierigkeit des jeweiligen Cache angezeigt wird, und wiesen auf die Kommentarfunktion hin. Sie setzten sich mit der Kartenübersicht auseinander und entdeckten so virtuell die Gegend von Weißenburg. Anschließend nahmen sie München in den Fokus und schauten, welche Caches vor ihrer Haustür zu finden sind. Die Jugendlichen merkten schnell, dass über die ganze Welt verteilt Caches zu finden sind: ob in Südafrika, in Hongkong oder in der Elfenbeinküste.
Die Prinzipien des Geocachings – Vorsicht vor „Muggeln“ (Passanten), das Prinzip des Tauschens beim Cache, Natur wird nicht zerstört – wurden während des Ausflugs erklärt. Zehn Jugendliche entdeckten in zwei Kleingruppen zwei unterschiedliche Routen. Die Begeisterung fürs Geocaching war sehr groß. Einige Teilnehmer/innen möchten ein eigenes Gerät kaufen, andere planen Ausflüge in München oder im nächsten Urlaub mit ihrem GPS-fähigen Handy.
Veranstalter:
Spielratz e.V. – Verein für pädagogische Ferien- und Freizeitaktionen
Matthias Pfleger