HerbstferienLAB ‚Portale‘ – Willkommen in der Schule der Zukunft

Der Offene Kindertreff Nordhaide und Schauburg – Theater für junges Publikum luden in den Herbstferien 2021 gemeinsam zum viertägigen interaktiven LAB Portale im Studio des NEUworkshops in der Adlzreiterstraße ein. Dreizehn Kinder zwischen 8 und 12 Jahren waren von 2.11. – 5.11. beim Workshop dabei.

Die künstlerische Leitung hatten Till Roelle (Schauburg), Lilian Robl (freie Medienkünstlerin) und Marcus Bartos (OKT/Diakonie Hasenbergl), tatkräftig unterstützt von Mika Esch (FSJ Schauburg).

Ausgehend von den Erfahrungen des Homeschoolings des letzten Schuljahres beschäftigte sich das LAB mit der Frage: Wie könnte die Schule der Zukunft aussehen?

Gemeinsam entwickelten wir Ideen für unsere Wunsch-Schule der Zukunft und ließen sie spielerisch digitale Wirklichkeit werden. Als ‚Eintrittsportal’ diente uns die Greenscreen-Technik, mittels derer sich die Kinder in selbstgebastelte und digitale Phantasieräume ‚hineinzaubern‘ konnten. Es folgt ein kurzer Überblick über die vier Workshoptage.

Dienstag 2.11.

Am ersten Tag traf sich die Gruppe zum ersten Mal im NEUworkshop.

Zum Kennenlernen spielten wir erst mal verschiedene Theater- und Aktivierungsspiele, die allen großen Spaß machten. Die gemeinsame Trommelrunde auf unseren Sitzkartons sollte zu unserem täglichen gemeinsamen Ritual werden.

Dann war auch schon Mittagspause mit Fussball im Hof und mitgebrachter Pausenjause.

Nach der Pause erklärten die Workshop-Leiter*innen kurz die Greenscreentechnik und ihre Möglichkeiten und dann näherten wir uns langsam unserem Thema an: die Schule der Zukunft.

Wir tauschten uns zunächst über unsere Erfahrungen mit dem Homeschooling aus. Über die Vor-und Nachteile herrschte weitgehend Übereinstimmung:

Vorteile:

  • sich die Arbeitsaufträge selbst einteilen können
  • länger Ausschlafen
  • kein weiter Schulweg

Nachteile:

  • man kann Freunde und Mitschüler*innen nicht treffen
  • die Lehrer können nicht so gut unterstützen
  • sehr viele technische Probleme (Internetausfall zu Hause, nicht genug Geräte, mangelnde technische Kenntnisse der Lehrer)
  • fehlende Zeitstruktur

Unterm Strich waren sich alle einig, dass sie Präsenz-Schule deutlich bevorzugen.

Danach unternahmen wir einen kleinen Ausflug in die Geschichte der Schule und machten uns Gedanken, wie Schule vor hundert Jahren war.

Dann war es endlich so weit: wir schlüpften wir zum ersten Mal in unsere weißen Forscheranzüge und das ZukunftsLabor war eröffnet. In Kleingruppen gingen die Forscher*innenteams hoch konzentriert der Frage nach, wie sie sich die Schule in hundert Jahren vorstellen und was sie sich für die Schule der Zukunft wünschen. Was kann und sollte anders oder besser werden?

Im Anschluss präsentierte jede Forschergruppe der Runde ihre Ergebnisse.

Die Ideen waren so originell wie unterschiedlich. Von mehr digitalen Geräten wie Tablets im Unterricht über Hausaufgaben-Kontrollier-Automaten zu Lehrer-Robotern mit einstellbarer Strenge- und Lustigkeitsfunktion, Achterbahn zwischen den Klassenzimmern bis zu einem Schulhaus, das komplett aus nicht gesundheitsschädlichen Süssigkeiten besteht, war alles dabei. Über eines waren sich alle einig: die Schule der Zukunft sollte fahren, fliegen und schwimmen können!

Zum Abschluss machten wir noch eine Übung im Greenscreen-Set.

Mittwoch 03.11.

Am Mittwoch Vormittag besuchten wir gemeinsam eine Probe des Theaterstücks ‚Hunderte Kinder in wildem Kampf‘ im Schauburg-Theater mit einer anschließenden Diskussion zum Stück. Nach einem Picknick auf dem Spielplatz am Elisabethplatz fuhren wir gemeinsam wieder zum NEUworkshop. Dort angekommen mussten wir feststellen, dass es aufgrund der Baustelle im Hof im Studio so laut war, dass man dort kaum arbeiten konnte.

So beschlossen wir spontan, unser Labor für den Nachmittag auf die nahegelegene Theresienwiese zu verlegen. Die Kinder machten Interviews mit Passant*innen zum Thema Schule der Zukunft und es entstanden noch einige schöne Aussenaufnahmen mit unserem mitgebrachten mobilen Greenscreen-Stoff.

Donnerstag 04.11.

Am Donnerstag starteten wir mit einigen Schauspielübungen, dann begann das große Bastelfieber. In verschiedenen Kleingruppen wurde das fliegende fahrende schwimmende Schulraumschiff, der Innenraum des Klassenzimmers, Möbel, Einrichtung, Tablets für die Schüler, Knetfiguren der Schüler*innen und noch vieles mehr gebastelt, geknetet und gebaut. Der Tag verging wie im Flug und zum Abschluss präsentierten alle sich noch gegenseitig stolz ihre Werke.

Freitag, 05.11.

Am Freitag war dann der letzte große Drehtag. Gedreht wurde mit einer Videokamera und sechs iPads. Wir starteten sofort mit den Präsentationen der einzelnen Forscherteams, dann wurden in Kleingruppen viele viele verschiedene Szenen aus der Schule der Zukunft gedreht. Innenaufnahmen des fliegenden Klassenzimmers, Aussenaufnahmen unseres Schulraumschiffs ‚Das schnelle Gehirn‘, Szenen der Forschungsarbeiten, Stop-Trick-Animationen – und vieles mehr.

Mit einer kleinen Werkschau und einem ersten Zusammenschnitt der entstandenen Videos beendeten wir zusammen mit den eingeladenen Eltern und Geschwistern den turbulenten Tag und ein super spannendes Medien-Projekt.