Message in a Bottle – Ein multimediales Abenteuer

Zusammenfassung der Projektziele, -aktivitäten und -ergebnisse

Das Multimediaprojekt „Message in a Bottle – Ein multimediales Abenteuer“ eröffnete Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit ein Thema mit Hilfe traditioneller und digitaler Medien zu erarbeiten und spielerisch zu erleben.
Mit dem Projekt sollte der Kulturaustausch zwischen deutschen und japanischen Kindern gefördert werden. In diesem Rahmen stand einerseits die interkulturelle Sensibilisierung für verschiedenartige Lebensweisen und Kunstformen, andererseits aber auch verschiedenartige historische und kulturelle Hintergründe von Menschen im Mittelpunkt der Aktivitäten. Der Austausch zwischen Kindern, die in München bzw. in Sapporo in einer stationären Kinder- und Jugendhilfe leben, sollte zu diesem Zweck initiiert werden. Englisch als Projektsprache war somit eine essenzielle Voraussetzung für die Projektteilnahme.
Verschiedenartige Themen sollten mit Hilfe traditioneller und digitaler Medien als Wissens- und Informationsquellen erarbeitet und spielerisch erlebt werden. In diesem Rahmen sollten die Kinder und Jugendlichen sich die Angebote und Kommunikationsmöglichkeiten neuer Medien erschließen und sie sich gemäß ihrem individuellen Interesse und ihren Bedürfnisse nutzbar machen. Eine medientechnologische Grundbildung war demzufolge ein weiterer Projektschwerpunkt.
Die Kreativitätsförderung der Beteiligten war ebenfalls ein relevantes Projektziel. Eigene Geschichten und Geschichte sollten in Medienprodukten aktiv und kreativ gestaltet werden. Neugierde und Abenteuerlust sollten geweckt und der kindliche bzw. jugendliche Wissensdurst bezüglich inhaltlicher und technischer Dinge gestillt werden.

Im Rahmen des multimedialen Kulturaustausches „Message in a Bottle – Ein multimediales Abenteuer“ durften zwei Gruppen aus München und Sapporo zeitgleich und ortsunabhängig Aufgaben mit dem Themenschwerpunkt „Seefahrt im 16. Jahrhundert“ lösen. Für die Problemlösung sollten verschiedenartige Methoden und Medien genutzt werden. Mit einer Kombination aus spielerischen und kreativen Aktionen sowie zahlreichen Lernbereichen verfolgten die Kinder und Jugendlichen in einem Zeitraum von ungefähr fünf Stunden die Spuren von Seefahrern und Entdeckern im 16. Jahrhundert. Eingebettet war das Multimediaprojekt in folgende Rahmenhandlung: Durch eine Flaschenpost meldete sich ein imaginärer Wissenschaftler und bittet die Kinder und Jugendlichen um Hilfe für seine Studien.
Um dem Wissenschaftler behilflich sein zu können mussten die Gruppen miteinander in Kontakt treten und gemeinsam nach Problemlösungen für verschiedene Aufgaben suchen. Sie recherchierten dazu im Internet, in Büchern oder mit Hilfe von CD-ROMs und unterstützten sich gegenseitig in länderspezifischen Fragen. Um mit dem imaginären Wissenschaftler kommunizieren zu können, wurde ein Forum mit Chat eingerichtet. Ergebnisse und Lösungen, die in Form von Bild- oder Audiodateien den teilnehmenden Gruppen präsentiert wurden, konnten auf dem Portal hinterlegt werden.
In altersgerechter Form wurde beispielsweise ein rätselhafter Brief in japanischer Schrift entschlüsselt, die Seefahrten des Entdeckers William Adams verfolgt oder kulturkreisspezifische Umgangsformen erforscht. Bei einer „Stärkung für Abenteurer“, entdeckten die Kinder und Jugendlichen sogar eine kulinarische Gemeinsamkeit. Abschließend trafen sich beide Gruppen im Chat und ließen das Projekt im gemeinsamen Gespräch ausklingen.

Durch das Projekt lernten die Kinder und Jugendlichen spielerisch etwas über die abenteuerlichen Unternehmungen der Seefahrer und Entdecker im 16. Jahrhundert und setzten sich in diesem Zusammenhang mit der japanischen und deutschen Kultur auseinander. Sie erfuhren beispielsweise mit welchen Strapazen Entdecker und Seefahrer damals zu kämpfen hatten und was sie auf ihren spannenden Reisen erlebten und entdecken konnten.

Besonderheiten bei der Projektdurchführung

Im Hinblick auf den gewählten Schwerpunkt
Der Themenwahl kam im Vorfeld des Projekts eine besondere Bedeutung zu. Der inhaltliche Schwerpunkt musste für beide Gruppen interessant sein und darüber hinaus den deutschen und japanischen Kulturkreis verbinden. Rahmenhandlung, Aufgaben und Aufgabenlösungen konzentrierten sich daher auf die interkulturelle Sensibilisierung und Kommunikation beider Gruppen. Die Möglichkeit, zeitgleich an einem Thema zu arbeiten und zu kooperieren intensivierte die Begegnung der Kinder aus verschiedenen Kulturkreisen und förderte das Verständnis füreinander. Die spielerische, kreative und mediale Herangehensweise an das Thema vereinfachte zudem die Kommunikation zwischen den Teilnehmenden und unterstütze die gegenseitige Annäherung.

Im Hinblick auf die der Arbeit mit den Zielgruppen
Die 11- bis 13-jährigen ProjektteilnehmerInnen aus München lernen seit dem vierten Schuljahr Englisch und verfügen über einen einfachen bis soliden Wortschatz. Da japanische SchülerInnen in der Regel erst in höheren Klassen mit dem Englischunterricht beginnen, waren die Jugendlichen aus Sapporo zwischen 13 und 18 Jahre alt. Die Altersdifferenz war groß, hatte jedoch keine negativen Auswirkungen auf das Projekt. Während der Projektdurchführung befanden sich alle Kinder und Jugendlichen in der Situation, dass sie Informationen, Fragen und Antworten im Chat zügig in englischer Sprache verfassen mussten. Dabei stellten Wortschatz und Grammatik eine besondere Herausforderung das, die pädagogische Unterstützung erforderte.
Die erfolgreiche Realisierung des Projekts wäre ohne die Unterstützung des “Koordinators für Internationale Beziehungen” in Sapporo, der bei der Suche nach einem Kooperationspartner behilflich war und der engagierten sowie verlässlichen Zusammenarbeit mit dem “Kosho Gakuen – Child Nursing Home” nicht möglich gewesen. Für die Durchführung war im Vorfeld eine zeitintensive und differenzierte Planung notwendig, auf die das Münchener Waisenhaus als Koordinator und der Kooperationspartner in Sapporo Einfluss nahmen. Um zu gewährleisten, dass das Projekt für beide Seiten positiv verlief, wurden Inhalte und Vorgehensweisen exakt aufeinander abgestimmt. Die Kinder und Jugendlichen hatten in der Planungsphase keine Mitgestaltungsmöglichkeit, da es sich um ein Projekt mit Überraschungscharakter handelte. Die Kommunikation in der Vorbereitungsphase verlief in der Regel über einen Austausch per Email, was aufgrund des Zeitunterschieds sinnvoll war.

Im Hinblick auf die Medienwahl
Um einen möglichst ungestörten und optimalen Projektablauf gewährleisten zu können, wurde ein Kommunikationsportals mit Chatfunktion eingerichtet. Das Portal ermöglichte den Kindern und Jugendlichen das Hochladen und Präsentieren ihrer Ergebnisse und Lösungen in Form von Bild- und Audiodateien. Im Sinne einer benutzerfreundlichen Handhabung, gab es eine deutsche und eine japanische Version. Der Chat, den die Kinder und Jugendlichen parallel nutzen konnten, diente dem Austausch der Gruppen untereinander. Darüber hinaus wurde per Chat mit dem Moderator kommuniziert, der Aufgaben und Informationen ausgab.

Produkte und Veröffentlichungen

Die Ergebnisse und Lösungen in Form von Bild- und Audiodateien wurden von den teilnehmenden Gruppen auf einem eigens eingerichteten Kommunikationsportal präsentiert. Zusammen mit weiteren Informationen zum Projekt wurden diese in kind- bzw. jugendgerechter Form als Internetseite auf der Homepage des Münchner Waisenhauses (www.waisenhaus.muc.kobis.de) veröffentlicht.
Ausblick

Da es sich bei „Message in a Bottle – Ein multimediales Abenteuer“ um ein zeitlich begrenztes und abgeschlossenes Projekt handelt, ist eine Fortführung nicht geplant. Ein weiterer Kontakt und eine Kooperation im Rahmen neuer Projektideen zwischen dem “Kosho Gakuen – Child Nursing Home” und dem “Münchner Waisenhaus” wird jedoch von beiden Seiten angestrebt.

Weiterführende Informationen:

www.waisenhaus.muc.kobis.de


Veranstalter

Münchner Waisenhaus
Ansprechpartnerin: Heike Rissing
Münchner Waisenhaus
Waisenhausstraße 20
80637 München
E-mail: waisenhaus.soz@muenchen.de
www.waisenhaus.muc.kobis.de