Schön, schöner, zu schön! Realität vs. Photoshop-Realität – ein digitales Foto-Projekt für Mädchen von 12-18 Jahren

Ziel des Gesamtprojekts war es einerseits spielerisch Raum zum Ausprobieren und Selbsterfahrung zu geben, andererseits das kritische Betrachten von medial vermittelten Schönheitsidealen zu ermöglichen und durch das Verstehen der „Tricks“ der Photoshop-Optimierung das eigene Körper- und Selbstwertgefühl zu stärken und im weiteren Medienkompetenz aufzubauen.

Das Projekt fand in zwei Durchläufen mit jeweils zwei Phasen statt. Jeweils am ersten Projekttag gab es für die Mädchen ein Fotoshooting mit Stylingphase, am zweiten Tag eine Projekteinheit zum Thema Schönheitsideale und Photoshop mit praktischen Möglichkeiten.

Den ersten Projekttag haben nur die weiblichen Pädagoginnen gestaltet, um hier einen rein geschlechtsspezifischen Ansatz durchführen zu können und den Mädchen einen geschützen Rahmen zu geben sich selbst auszuprobieren. Ein Raum wurde zum Garderoben- und Stylingraum umgestaltet. Hier haben wir verschiedenste Make Up- und Styling-Utensilien ebenso vorbereitet wie verschiedene Accessoires oder passende Modeartikel. Die Mädchen sollten aber auch selbst eigene Kleidungsstücke mitbringen, die sie gerne anziehen wollten. Ein zweiter Raum wurde für das eigentliche Fotoshooting vorbereitet, unterschiedliche neutrale Hintergründe wurden ebenso installiert, wie verschiedene Scheinwerfer, Fotostative und weiteres Equipment.

Die Mädchen haben beim gegenseitigen Stylen ebenso wie beim eigentlichen Fotoshooting viel Spaß gehabt und es ist uns gelungen auch schüchterne Mädchen etwas aus der Reserve zu locken. Der offene Rahmen in geschützter Atmosphäre hatte den Erfolg, dass sich die Mädchen relativ ungezwungen vor der Kamera nach eigenen Vorstellungen und Ermessen präsentiert haben.

Für den zweiten Teil haben wir die Notebooks aufgestellt und zunächst einige allgemeine Beispiele von bekannten Stars gezeigt haben, wie sie vor und nach einer sogenannten Glamour-Retusche aussehen. Wir haben insbesondere dabei gezeigt wie viel hierbei bei Körpermasse und -formen, Falten und Hautunreinheiten „geschwindelt“ wird. Besonders hat den Mädchen das Ratespiel „Finde den Fehler“ gefallen, in welchem übertriebene und anatomisch falsche Retuschen, sogenannte „Photoshop Fails“, gezeigt wurden und die Mädchen die Fehler erkennen sollten. Um einen näheren Bezug zu schaffen haben wir auch Retuschen-Beispiele von den Bildern der Mädchen und Personen aus dem persönlichen Umfeld erstellt, was einen besonderen Effekt hatte, da man im Gegensatz zu den Stars das natürliche Aussehen dieser Menschen und nicht die Photoshop-optimierte Variante gewohnt ist. Es wurden danach einige einfache Beispiele von Photoshop-Tricks gemeinsam mit den Mädchen am Notebook durchgeführt, damit diese duracin del ciclo de clenbuterol merken, wie einfach man bei Bildern mit simplen digitalen Mogeleien Menschen und Dinge total anders wirken lassen kann. Im Anschluss durften die Mädchen selbst nach Lust und Laune ihre Bilder bearbeiten.

Die Mädchen sind in diesem Teil nach unserer Beobachtung trotz des eher ruhigem Settings im großen und Ganzen sehr interessiert dabeigeblieben und zeigten sich sowohl beeindruckt als auch am Ende teils recht nachdenklich. Verschiedentlich wurde zudem von ihnen geäußert, dass sie die Bilder von Stars in den Medien in Zukunft etwas anders sehen werden.

 

Veranstalter:

MOP Integrativer Jugendtreff (Träger: Modellprojekt 27 e.V.)

Fabian Heller

http://www.mop2.net