Stadtviertel-Tube der Mathilde-Eller-Schule in München
In Kooperation mit einer achten Klasse der Mathilde-Eller-Schule, einem staatlichen Förderzentrum mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, hat LORA München Filme erstellt und auf dem seinem YouTube-Kanal sowie auf der LORA-Internetseite veröffentlicht. Der feste Kern der Redaktion waren 5 Jugendliche zwischen 13 und 15 Jahren, hinzu kamen gelegentlich weitere Schüler_innen. Eine Studienrätin im Förderschuldienst stand dem Team unterstützend zur Seite.
Von Oktober 2017 bis Anfang März 2018 waren wir an 16 Terminen mit den Schüler_innen zusammen – in der Schule, im Stadtviertel oder bei LORA. Im Mittelpunkt des Projekts standen die Schüler_innen, die Schule, das schulische Umfeld sowie das Stadtviertel bzw. die nähere Umgebung. Ziel war es, mit kurzen Filmen, Berichten und Reportagen das Publikum zu informieren und zu unterhalten. Dabei konnten die Jugendlichen ihre Ideen umsetzen und präsentieren.
Sie lernten im Team zu arbeiten und Verantwortung zu übernehmen, überlegten und entschieden gemeinsam und wandten demokratische Formen der Auseinandersetzung an. Kritikfähigkeit aber auch Toleranz für andere Meinungen wurden während des Projekts geschult. Die Schüler_innen entwickeln dabei zunehmend genauere Vorstellungen von der Gestaltung einer Videoproduktion. Durch ihre praktische Arbeit erlangten sie Medienkompetenz, lernten Orte im Stadtviertel kennen und umgekehrt lernte das Stadtviertel die Schüler_innen kennen.
Hier waren wir beim Zirkus Trau Dich zu Gast:
Darüber hinaus wollten wir bei den Schüler_innen Entwicklungsfortschritte in den Lernfeldern Persönlichkeit und soziale Beziehung (Toleranz im Umgang miteinander, Stärkung des Selbstwertgefühls), Denken und Lernen (Erfassen und Merken von Handlungsschritten, Handlungsabfolgen auf neue Situationen übertragen), Kommunikation und Sprache (deutliche Artikulation, bei Gesprächen sich auf Äußerungen des Gegenübers beziehen), Deutsch (sinnerfassendes Lesen, Formulieren und Notieren von Sätzen, kurzen Texten, Fragen etc.) und Medien (Handhabung der Technik) erzielen.
Einzelne haben Schwierigkeiten mit ihrer Umwelt angemessen Kontakt aufzunehmen. Einigen fällt es schwer, in Blickkontakt mit anderen Menschen zu treten und diesen zu halten. Andere gehen hingegen recht problemlos auch auf fremde Menschen zu, zeigen sich hierbei bisweilen eher zu distanzlos. Die Jugendlichen können alle sprechen und teilen sich mit Hilfe einzelner Wörter oder einfacher Sätze mit. Im Bereich der Kulturtechniken, wie Lesen, Schreiben und Rechnen, zeigen sie unterschiedliche Fähigkeiten. So lesen einige stockend einzelne Wörter, andere auch relativ flüssig kurze einfache Sätze und kleine Texte. Alle benötigen Unterstützung beim Formulieren von einfachen Fragen, Sätzen und kurzen Texten sowie beim lesbaren Notieren dieser und Hilfestellung beim Planen von Handlungsabfolgen und beim Erkennen und Lösen von Problemen. An die sinnvolle, soweit möglich eigenständige Nutzung von Medien müssen die Jugendlichen herangeführt werden, was im im Verlauf des Projektes immer besser funktionierte.
Viel Spaß hatte die Klasse beim Film über die Graffitis im Schlachthofviertel:
Folgende Beiträge wurden auf Youtube veröffentlicht:
1. Die Klasse 8b der Mathilde-Eller-Schule stellt sich vor
2. Die Klassensprecher der 8b
3. Schülersprecher Michael
4. Schulleiter Michael Jaletzke
5. Beim Eislaufen
6. Bei TV Neugierig
7. An der Isar
8. In der Glockenbachwerkstatt
9. Graffitis im Schlachthofviertel
10. Beim Zirkus Trau Dich
11. Filmvorführung im Gasteig
12. Auer Dult: wegen der komplizierten Rechtslage (Persönlichkeitsrecht, Bildrechte Stadt München, Aussteller) nicht veröffentlicht.
Auf der LORA-Seite sind die Filme hier zu finden.
Gut geklappt hat die Zusammenarbeit mit den Schüler_innen und ihrer Lehrerin. Trotz der Handicaps der Schüler_innen konnten alle an dem Projekt teilhaben.
Jede und jeder hatte seine Nische, über die sie/er sich aktiv beteiligen konnte (Recherchieren, Filmen, Texte und Moderationen schreiben und sprechen, Fragen überlegen, Interviews machen, Bedienung der Technik). Zudem zeigten sich die Schüler_innen zunehmend selbstbewusster und aufgeschlossener sowohl den verschiedenen Aufgaben, wie Führen von Interviews, Filmen, als auch ihrer Umgebung gegenüber. So beteiligten sie sich aktiver und spontaner an den Aktivitäten und berichten stolz ihren Mitschüler_innen davon.
Weniger gut funktionierte: Die Motivation und Ausdauer der Schüler_innen ist tagesformabhängig. Jedoch müssen für z.B. den Besuch der Glockenbachwerkstatt oder des Zirkus Trau Dich, bereits zuvor Termine vereinbart oder andere themenbezogene Aktivitäten geplant werden, unabhängig vom Befinden der Jugendlichen.