Be yourself! Projekte für Vielfalt und eine queer-sensible Medienarbeit
Am 24. Juli tagte die sechsköpfige Jury zur Herbstausschreibung 2024, bei der innovative und kreative Medienprojekte für Kinder und Jugendliche gesucht wurden. In diesem Jahr bewegte sich das Schwerpunktthema rund um Vielfalt und eine queer-sensiblen Medienarbeit, aber auch Anträge zu anderen Themengebieten wurden bei der Jurysitzung bewertet. Aus zahlreichen Bewerbungen wurden schließlich die besten acht Projekte herausgesucht.
Folgende Projekte dürfen sich über eine Förderung von bis zu 4.000€ freuen:
- Be yourself – Sei einfach wie du bist! (High Five)
- CINÉ VELÓ CITÉ: Mobiles Fahrradkino Filmlabor (Rupert Jörg)
- Jung, divers, uferlos – neue Stimmen im Radio (LORA München – Das Freie Radio)
- Kletterheld*innen: Vielfalt vertikal gedacht (IG Klettern München & Südbayern)
- Offene MINT MAKER Werkstatt in der Messestadt Riem (FabLab München)
- Queer und stolz: Gestalte deine Medienwelt (Unfugtheater)
- Show Your Reality – Ein multimedialer Workshop mit Ausstellung (Sinn Media)
- Verschieden und doch gleich: Individualität und Gemeinschaft stärken (Ökoprojekt MobilSpiel)
In der Jury saßen:
- Aida Bakhtiari (Medienzentrum München des JFF)
- Harry Grinzinger (Sozialreferat/Stadtjugendamt der LHM)
- Johannes Zellner (Jugendvertretung)
- Katharina Möbius (Studentin der Strategischen Kommunikation/ Kommunikationsanalyse)
- Raphael Wiegand (Münchner Volkshochschule)
- Sarah Hergenröther (Münchner Stadtbibliothek)
Geleitet wurde die Jurysitzung von der Interaktiv-Organisationsstelle SIN – Studio im Netz.
Das Förderprogramm in Kürze:
- 4000 € für Medienprojekte (Eigenmittel nicht notwendig)
- Zielgruppe: Kinder & Jugendliche aus München
- Bewerbung mit Antragsformular per E-Mail an interaktiv@sin-net.de
- Online-Beratungstermin am 20. Juni 2024, 14:00-16:00 Uhr in Zoom
- Bewerbungsfrist: 15. Juli 2024
- Schwerpunktthema: Be Yourself! Projekte für Vielfalt und eine queer-sensible Medienarbeit
Ausschreibung:
Freizeitstätten, Schulen und Kultureinrichtungen zählen neben der Familie und dem Freundeskreis zu den Orten, die für das Aufwachsen junger Menschen maßgeblich entscheidend sind. Dabei kann die offene Kinder- und Jugendarbeit einen wesentlichen Beitrag zur freien Entfaltung von Kindern und Jugendlichen sowie einer diversitäts- und diskriminierungssensiblen Gesellschaft leisten.
In letzter Zeit hat sich die rechtliche und politische Lage für queere Menschen in Deutschland verbessert. Darüber hinaus trauen sich immer mehr Menschen, stereotypische Rollenvorstellungen aufzubrechen und ihre queeren Identitäten offen zu leben. Dennoch stehen queere Menschen vor zahlreichen Herausforderungen (z.B. gesellschaftlicher Akzeptanz, sozialem Anpassungsdruck) und kämpfen tagtäglich gegen Hass, Diskriminierung und Ablehnung – offline wie online.
In der offenen Kinder- und Jugendarbeit ist es deshalb unumgänglich, eine diskriminierungssensible Haltung zu fördern und inklusive Angebote zu schaffen bzw. weiterzuentwickeln. Dafür braucht es einerseits die Auseinandersetzung mit bspw. den Bedürfnissen queerer Menschen sowie andererseits die Betrachtungsweise des außerschulischen Bildungsbereich als diversitätssensiblen Ort. Durch ein aktives Empowerment können geschützte Räume und verschiedenste Unterstützungsmöglichkeiten für das Ausloten von sexuellen Orientierungen und die Entwicklung bzw. Gestaltung von Identitätsentwürfen geschaffen werden.
In der Herbstausschreibung 2024 unseres Förderprogramms suchen wir medienpädagogische Projekte, die queere Kinder und Jugendliche in Ihrer Entwicklung und Identitätsbildung nachhaltig unterstützen sowie Impulse und Hilfestellungen für die offene Kinder- und Jugendarbeit als diversitäts- und queer-sensibler Ort geben.
Das Förderprogramm richtet sich an alle pädagogischen Praxisfelder (Kultur-, Kunst-, Umwelt-, Theater-, Erlebnis-, Inklusions-, Musik-, Medienpädagogik, uvm.). Schulische Projektideen können nur im Zusammenspiel mit außer-schulischen Partnereinrichtungen (bzw. Einzelpersonen) gefördert werden. Zur Antragsstellung berechtigt sind sowohl Träger, Initiativen, Organisationen, Stellen und Personen der Jugendhilfe in München, als auch Studierende und Jugendliche. Neben der Unterstützung durch Fördermittel bietet das Programm eine Plattform für Vernetzung und Präsentation der Projekte.
Es sind auch Projektanträge zugelassen, die andere Themen aufgreifen, sofern sie den Förderkriterien entsprechen. Anträge zum Schwerpunktthema werden bevorzugt behandelt. Auch Einrichtungen, die sich bei vergangenen Ausschreibungen beworben haben, können sich mit einem neuen Projekt gerne beteiligen.
Die Antragsfrist für die Herbstausschreibung endet am 15. Juli 2024.
Anleitung zur Bewerbung, Förderkriterien und Prozessen
Vergabeverfahren:
Mit den Fördermitteln werden modellhafte Projekte mit Kindern und Jugendlichen im Bereich digitale Medien
unterstützt. Das Förderspektrum reicht von Tagesveranstaltungen bis zu längeren Projekten.
- Die Höchstfördersumme für einzelne Projekte beträgt 4.000,- Euro.
- Das Einbringen von Eigenmitteln ist erwünscht, aber nicht notwendig.
- Infrastrukturmaßnahmen, die einer Regelförderung bedürfen, können nicht gefördert werden.
- Ebenso werden keine Technikanschaffungen und Ausgaben für Catering oder Aufmerksamkeiten gefördert.
- Maßgabe für die Förderung ist eine Online-Dokumentation der Projekte unter kooperationsprojekte-muc.de
sowie eine Abschlusspräsentation im Rahmen des „Gautinger Internettreffens“ im Frühjahr 2025.
Förderkriterien:
Die Projektauswahl trifft eine unabhängige Jury. Diese ist besetzt mit einer Vertretung des Stadtjugendamts, der jeweils nicht beteiligten Interaktiv-Organisationsstelle, mit Jugendlichen und externen Fachkräften. Folgende Ziele verfolgen wir mit dem Förderprogramm:
- Die Projekte fördern die Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen, erproben neue Formen des
Medieneinsatzes in der Bildungsarbeit und/oder regen Kinder und Jugendliche zu einem kreativen und
kritischen Umgang mit Medien an. - Die Zielgruppe der Projekte sind Kinder und Jugendliche, wobei diejenigen, denen der Zugang zu Bildung
und zu Medien gesellschaftlich erschwert ist, besonders berücksichtigt werden. - Das Einbeziehen relevanter sozialer Kontextgruppen (Familien, Peergruppen, …) in die Projekte ist
wünschenswert. - Die Projekte sind im Sinne einer geschlechtssensiblen Medienpädagogik konzipiert.
- Die Projekte sind modellhaft und werden mit Kindern und Jugendlichen entwickelt.
- Die Projekte fördern die Partizipation von Kindern und Jugendlichen.
- Die Projekte bilden die Lebens- und Erfahrungswelten von Kindern und Jugendlichen ab.
- Die Zielgruppe der Projekte sind Kinder und Jugendliche aus München.