StadTraum – Jugendliche gestalten künstlerische Freiräume
Ein Medienkunstprojekt zum Mitmachen von Färberei, Köşk und MaximiliansForum+Ö
„Lasst uns gemeinsam die Möglichkeiten digitaler Räume erforschen und neue Realitäten erschaffen! Im Rahmen des Projekts StadTraum scannen wir die Maximilianstraße und projizieren sie in 3D-Modelle ins MaximiliansForum auf selbstentworfene Kleidungsstücke. Mithilfe der Greenscreentechnik, die auch das Künstlerduo Hennicker-Schmidt in der aktuell laufenden Ausstellung UNTER UNS im MaxmiliansForum verwendet haben, verschmelzen analoge und digitale Praktiken zu einer virtuellen Welt. Gemeinsam mit Theo Gnaier und Katrin Savvulidi erlernen wir spielerisch technisches Wissen und setzen dieses in künstlerischen Prozessen um.
Kommt vorbei – es wird lustig! Und bringt gern eure Freund*innen mit!“
Mit dieser Ausschreibung lockten wir Interessierte, am ersten Teil des fünftägigen Medienkunstprojekts StadtTraum – einer Kooperation von Färberei & Köşk (Kreisjugendring München-Stadt) und MaximiliansForum – teilzunehmen. Als ersten Impuls und Einblick in das Vorhaben entstand in Zusammenarbeit mit dem Münchner Noise-Künstler Anton Kaun ein Teaservideo, das im Greenscreen-Bereich der Ausstellung Unter Uns im MaximiliansForum gedreht wurde. (siehe gif)
Projekthintergrund und Zielsetzung
Ziel war es, Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 13 bis 27 Jahren, insbesondere solche, die aufgrund verschiedener Barrieren bisher keinen Zugang zu Kunstprojekten oder digitalen Medien hatten, kreative Freiräume zur Mitgestaltung ihrer Stadt zu bieten und dabei sowohl analoge als auch digitale Räume zu verbinden. Ein besonderer Fokus lag auf der Förderung von Selbstwirksamkeit, technischer Kompetenz und künstlerischer Experimentierfreude. Durch das spielerische Erforschen und digitale Erfassen städtischer Räume wie der Maximilianstraße, der Unterführung im MaximiliansForum und der Färberei wurden neue Perspektiven geschaffen und soziale wie auch technische Barrieren abgebaut.
Thematische Einführung
Zum thematischen Einstieg in den Workshop schauten sich die Teilnehmenden die Ausstellung des Künstler*innenduos Hennicker und Schmidt mit dem Titel UNTER UNS in den Räumlichkeiten des Maximiliansforums an. Das Künstlerduo setzt sich in der multimedialen künstlerischen Installationen mit dem gelebten Alltag und dem Verhältnis des Menschen zu seiner Umgebung und seinen sozialen Bedingungen auseinander. Dies war ein Implus für die Jugendlichen, sich mit der Erarbeitung von Ideen zur Mitgestaltung analoger und digitaler Stadträume auseinanderzusetzen und sich auf die Suche nach typischen Merkmalen des Stadtraums um die Maximilianstraße zu begeben.
Technische Erkundung und künstlerische Umsetzung
Ausgestattet mit Tablets und der darauf installierten 3D-Modell-Software „polycam“ erfassten die Teilnehmenden Objekte der Maximilianstraße und erkundeten deren Geschichten. Zudem erforschten sie die AR-Technologien, projizierten die gescannten 3D-Objekte in die Umgebung des MaximiliansForums und experimentierten künstlerisch mit der Verschränkung ihrer digitalen sowie analogen Umgebung. Im nächsten Schritt entwarfen sie Kostüme und kreierten Charaktere. Außerdem erlernten die Teilnehmenden die Greenscreen-Technik: Sie filmten sich gegenseitig – in einer aufgebauten Greenscreen-Landschaft oder mit Greenscreen-Elementen und -Kostümen am eigenen Körper – und führten mit der App iMovie die Videos der 3D-Scans mit den Greenscreen-Videos zusammen. So entstanden neue, lustige, absurde, überraschende analog-digitale Mix-Welten. Und die Teilnehmenden erzählten ihre eigenen utopischen Geschichten und ausgedachten Biografien in Auseinandersetzung mit ihrer Umgebung, eingebettet in eine fantasievolle kreative Realität.
Weiterführung in der Färberei
Für die darauffolgenden Workshoptage wanderte der Greenscreen in die Räumlichkeiten der Färberei, wo weitere drei Workshops im Rahmen der Ö_Werkstätten stattfanden. Zur Einführung in den Workshop wurden den Teilnehmenden die Ergebnisse, Geschichten und Videos der vorherigen Workshopteilnehmer*innen gezeigt. Auch hier wurden die Jugendlichen im nächsten Schritt mit den technischen Möglichkeiten vertraut gemacht. Sie scannten sich gegenseitig, erstellten 3D-Modelle und kreierten daraus spielerisch lustige Musikvideos. Die Workshopergebnisse wurden vom Noise-Künstler Anton Kaun zu einem Video zusammengeschnitten und waren am letzten Workshoptag Grundlage und Inspiration für den Soundworkshop mit Vincent Scheers. Zum Abschluss wurde das Video in den Räumlichkeiten des MaximiliansForum+Ö gezeigt.