
Be yourself – sei einfach wie du bist!
Das Projekt „Be yourself – sei einfach wie du bist!“ wurde im ersten Schulhalbjahr 24/ 25 in der Medien-AG mit zwölf Schüler*innen der 8. Klasse des Sonderpädagogischen Förderzentrum München-Süd durchgeführt. Ziel des Projektes war es mit aktiver Medienarbeit die digitale Teilhabe der Jugendlichen zu stärken und das Bewusstsein für Vielfalt zu schärfen, Akzeptanz und Empathie zu fördern und sich mit seiner Identitätsbildung auseinander zu setzen.
Zu Beginn stellten die Teilnehmenden der Medien-AG gemeinsam Regeln auf, die für das Projekt gelten sollen:
- Wir beleidigen uns nicht gegenseitig
- Wir müssen nicht alle Produkte (Filme, Fotos) allen zeigen
- Wir hören uns gegenseitig zu
- Wir sprechen miteinander und nicht übereinander
- Wir sind pünktlich
- Wir lachen niemanden aus
- Wir versuchen, im Team zu arbeiten
- Wir fotografieren oder nehmen keine Audiodateien heimlich auf
Das Projekt fand in zehn Einheiten á 90 Minuten in der Schule statt. Nach Abstimmung mit den Teilnehmenden starteten wir jede Doppelstunde mit „Gemeinsam Hören und Sehen“ – hierbei präsentierten jeweils zwei, drei Schüler*innen ihre Lieblingsmusik via YouTube (CoolE MusiK- Spotifyplaylist). Danach folgte eine knappe Einführung in den Schwerpunkt der Einheit sowie die praktische Umsetzung mit Tablets. Während des Projekts kamen verschiedene Apps zum Einsatz. Wertvolle Inspirationsquelle für das Projekt war GENDER online des JFF.
In den Einheiten näherten sich die Schüler*innen den Phänomenen Identitätsfindung, Vielfalt, Selbstbestimmung und Emanzipation auf spielerische Weise. Eigene Erfahrungen und Beispiele der Schüler*innen aus dem Internet standen dabei im Mittelpunkt. Methoden wie „Vorstellung mit Emojis“ oder „Wer bin ich? – Identitätskarten“ unterstützten diesen Prozess. Eine Aufgabe bestand bspw. darin, Bilder mit Creative Commons Lizenzmit zu den Aspekten: „Ein wichtiger Moment in meinem Moment war…, Das mag ich besonders gerne…, Das kann ich gut…, zu recherchieren, auszudrucken und den anderen vorzustellen.



In diesen Einheiten lernten die Teilnehmenden die App Canva und Memantic kennen und setzten sich – individuell oder in Teams – mit der Aussage „Ich bin ich“ auseinander, Dabei reflektieren sie Aspekte wie Name, Herkunft, Familie, Kleidung, Sprache, Hobbys & Interessen, Werte, Aussehen, Geschlecht und kulturelle Prägung. Ebenso wurden die Fragen „Vielfalt ist …“ und „Vielfalt heißt für mich …“ thematisiert.



Da die Teilnehmenden bereits zu Beginn des Projektes den Wunsch äußerten sich intensiv mit der App CapCut und dem „Editen“ auseinandersetzen, rückte in der zweiten Hälfte des Projekts die filmische Umsetzung des Themas „Ich bin ich – Sei wie du bist!“ in den Fokus.
Mit Kennenlernen der App reflektierten die Schüler*innen gemeinsam das eigene Social Media Verhalten, insbesondere in Bezug auf: Inhalte persönlicher Postings, persönliche No-Gos, Urheberrecht, Influencer, irritierende Inhalte, hate speech. Zusätzlich überprüften sie ihre persönlichen Einstellungen in den Apps TikTok, Snapchat und Instagram. Ebenso wurde die Nutzung von Vorlagen in CapCut thematisiert, insbesondere in Bezung auf urheberrechtl. geschützte Musik und Datenschutzaspekte (ByteDance). Ausgehend von einer Storyboard-Vorlage entstanden in den verbleibenden Terminen in Einzel- und Teamarbeit diverse Clips zum Themenkomplex des Projektes.
Erfolgreiche Aspekte:
Alle Beteiligten engagierten sich aktiv (analog und digital) und wuchsen zum Teil über sich hinaus. Aussagen der Teilnehmenden wie: „Bislang war es mir egal, wer ich bin.“, „So viel habe ich noch nicht über mich und meine Umwelt nachgedacht.“, „Ich bin so, wie ich bin, und das ist wichtig und richtig!“ zeigen, dass die Auseinandersetzung mit der eigenen Identität und Umwelt vertieft wurde. Die Demokratie- und Wertebildung konnte durch aktive Medienarbeit, digitale Partizipation und die Reflexion der eigenen Mediennutzung intensiviert werden.
Herausforderungen:
Zusätzliche Termine wären hilfreich gewesen, um noch tiefer in die Thematik einzutauchen, da die Gruppe sehr heterogen war (unterschiedliche kulturelle Hintergründe, Level der Sprach-/Lern- und Sozial-Kompetenzen) und die individuelle Motivation stark von der jeweiligen Tagesform abhing. Ggf. beim nächsten Mal die Gruppengröße reduzieren.
Fazit:
Trotz dieser Herausforderungen war das Projekt ein Erfolg und konnte wertvolle Impulse für die Teilnehmenden setzen.