„Zusammen aktiv im Internet“ Jugendliche mit und ohne Behinderung erkunden zusammen das Internet

 

 

Das Projekt hatte zwei Zielrichtungen, zum einen sollte die Medienkompetenz der Jugendlichen mit Behinderung verbessert werden. Das Internet und der Umgang mit Ipads bieten diesen Jugendlichen Möglichkeiten der Horizonterweiterung und der Kommunikation. Durch die Beteiligung der Pfadfindergruppe wurde auch eine Kontaktaufnahme von Jugendlichen mit und ohne Behinderung ermöglicht. Die Jugendlichen ohne Behinderung fungierten dabei als peer coaches.

Projektverlauf:
Nachdem die OBA im letzten Jahr gemeinsam mit mira Mädchenbildung schon ein ähnliches Projekt für Mädchen angeboten hatte, wurden diesmal gezielt die Jungen angesprochen. Vor einiger Zeit hatte sich eine Pfadfindergruppe aus Perlach bei der OBA gemeldet und Interesse an der Arbeit der Lebenshilfe gezeigt. So entstand die Idee des peer coachings. Die hpT der Lebenshilfe in Unterhaching und die OBA hatten zuvor eine Spende in Form von iPads erhalten, die für das Projekt gut eingesetzt werden konnten. Die Ausschreibung des Projekts für die Eltern und in leichter Sprache für die Jugendlichen und das Anmeldeverfahren übernahm die OBA.
Die Gruppe von 5 Jugendlichen mit Behinderung und die PfadfinderInnen trafen sich an 3 Nachmittage in der OBA unter der Leitung von Frau Stolzenburg vom JFF. Die Leiterin stellte jeweils Themen und Aufgaben und die Jugendlichen beschäftigten sich in 2er Teams damit. Ein Mitarbeiter der hpT Unterhaching unterstützte die Jugendlichen bei der Anfahrt mit dem Linienbus und war auch während des Projekts anwesend, um Unterstützung anzubieten oder bei Verständigungsproblemen zu „dolmetschen“. Auch von der OBA war jeweils eine Mitarbeiterin anwesend.
Es zeigte sich schnell, dass die Jungen schon alle Erfahrung mit dem Internet gemacht hatten und sich bei youtube recht gut und mit google etwas auskannten. Sie erprobten dann ihre Fähigkeiten bei google als Suchmaschine und lernten google maps für die Suche nach Wegen und Adressen kennen. Nachdem sie erst vorgegebene Wege suchten, machten sich dann einige auf die Suche nach selbstgewählten Zielen. Hier haben wir einen deutlichen Unterschied zu den Mädchen aus dem vorangegangenen Projekt feststellen müssen, die weit weniger kompetent im Umgang mit dem Internet waren. Ein wesentliches Ziel war es, den Jungen eine email-Adresse einzurichten und den Umgang damit zu üben. Es wurden fleißig emails verschickt, sowohl untereinander als auch an die OBA und außenstehende Personen.

Resumee:
Das Projekt war ein Erfolg, das Konzept des peer coachings hat gut funktioniert. Die PfadfinderInnen, die alle vorher noch keinen Kontakt zu Gleichaltrigen mit einer geistigen Behinderung hatten, bewerteten das Projekt sehr positiv. Man musste allerdings darauf achten, dass die Jugendlichen mit Behinderung nicht in eine passive Rolle kamen, weil Dinge für sie übernommen wurden, die sie nicht auf Anhieb schafften. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass der Umgang mit den iPads für die Jugendlichen einfacher war, als mit PC und Laptop, die beim vorangegangenen Projekt verwendet wurden, weil Symbole auf dem Desktop einfach angetippt werden konnten. Die Tastatur auf dem iPad stellte allerdings für einige Jugendliche ein Problem dar. Leider waren die iPads nicht mit einer Sprachsteuerung ausgerüstet, die hier vielleicht hilfreich gewesen wäre.
Das Projekt konnte auf Grund seines begrenzten zeitlichen Rahmens für die Jugendlichen mit Behinderung natürlich nur ein Anstoß sein, sich weiter mit Internet zu beschäftigen und die Möglichkeiten, die es bietet zu nutzen. Für die Jugendlichen ohne Behinderung war es die Möglichkeit in einem beschützten Rahmen erste Kontakte mit behinderten Menschen zu haben. Ich denke in diesem Ziel war das Projekt ein großer Erfolg, der Umgang miteinander war beim dritten Treffen deutlich entspannt und locker.
Das Konzept ist gut geeignet für schulübergreifende Projekte o.ä.
Tipps und Gedanken dazu wurden noch in einem gesonderten Dokument zusammengefasst.

Tipps für peer coaches

Tipps für peer coaches DOC