„Queer und stolz: Gestalte deine Medienwelt“
Im Rahmen eines fünftägigen Workshops setzten sich Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren intensiv mit den Themen Vielfalt und queere Sensibilität auseinander. Ziel war es, ein tieferes Verständnis für die Lebensrealitäten von LGBTQIA+ Personen zu fördern und gleichzeitig praxisnahe Medienkompetenzen zu vermitteln.
Nach einer Einführung in grundlegende Begriffe und Konzepte rund um geschlechtliche und sexuelle Vielfalt beschäftigten sich die Teilnehmenden mit der Darstellung queerer Themen in verschiedenen Medienformaten. Dabei analysierten sie kritisch bestehende Bilder und Narrative und entwickelten eigene Ideen, wie queere Perspektiven respektvoll und positiv sichtbar gemacht werden können.
In Kleingruppen planten und realisierten die Jugendlichen eigene Medienprojekte – von kurzen Videos über Podcasts bis hin zu Fotoerstellung.
Ein besonderer Höhepunkt war der persönliche Beitrag von Miguel Sierra-Davis, einem trans Mann, der offen von seinem Lebensweg berichtete und wichtige Impulse für Reflexion und Diskussion gab.
Der Workshop bot nicht nur Raum für die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Themen, sondern stärkte auch das Selbstbewusstsein und die Ausdruckskraft der Jugendlichen.

ZIELSETZUNG
Sensibilisierung für Vielfalt und Queer-Themen:
Die Jugendlichen haben ein tiefes Verständnis für die Lebensrealitäten und Herausforderungen von LGBTQIA+ Personen entwickelt. Sie lernten, Empathie und Respekt für verschiedene Identitäten und Lebensweisen aufzubauen. Trotzdem war es nicht immer einfach, die Jugendlichen an das Thema heranzuführen. Einige begegneten dem Thema zunächst mit Zurückhaltung oder Unsicherheit, was zeigt, wie wichtig es ist, altersgerecht und sensibel vorzugehen. Es brauchte Zeit, Offenheit und kreative Methoden, um Zugänge zu schaffen und Vorurteile abzubauen.
Förderung von Medienkompetenz:
Die Teilnehmenden sammelten praktische Erfahrungen im Umgang mit digitalen Medien, insbesondere durch den kreativen Einsatz der App FaceApp. Dabei konnten sie spielerisch verschiedene Geschlechterdarstellungen ausprobieren und sich so auf eine humorvolle, aber auch reflektierte Weise mit Identität und Rollenbildern auseinandersetzen. Gleichzeitig lernten sie, wie Medien eingesetzt werden können, um queere Themen respektvoll, kreativ und positiv sichtbar zu machen.
Stärkung des kreativen Ausdrucks:
Durch Theater-Improvisationen wurden die Jugendlichen ermutigt, ihre eigenen Ideen spontan und frei zum Ausdruck zu bringen. In diesen spielerischen Settings konnten sie Vertrauen in ihre Fähigkeiten entwickeln und ihre Gedanken sowie Gefühle auf kreative Weise mitteilen. Die Impros ermöglichten es ihnen, sich selbst neu zu entdecken und gesellschaftliche Rollenbilder auf eine lebendige und erfahrbare Weise zu hinterfragen.

Auseinandersetzung mit Diskriminierung und Empowerment:
Die Teilnehmenden setzten sich mit Diskriminierungserfahrungen auseinander und lernten, wie sie durch
ihre Medienprojekte positive und empowernde Botschaften verbreiten können. Sie sollten verstehen, wie wichtig es ist, Vielfalt sichtbar zu machen und Vorurteile abzubauen.
Auseinandersetzung mit Diskriminierung und Empowerment:
Die Jugendlichen beschäftigten sich intensiv mit dem Thema Diskriminierung und reflektierten eigene Erfahrungen sowie die von anderen. Im Rahmen ihrer Medienprojekte entwickelten sie Strategien, um stärkende und ermutigende Botschaften zu vermitteln. Ziel war es, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, wie Medien genutzt werden können, um Vielfalt sichtbar zu machen, Vorurteile zu hinterfragen und ein respektvolles Miteinander zu fördern.
Insgesamt zielte der Workshop darauf ab, die Jugendlichen zu befähigen, aktiv und kreativ zur Förderung von Vielfalt und Akzeptanz in der Gesellschaft beizutragen, während sie ihre eigenen Medienprojekte entwickelten und umsetzten

ABLAUF DES WORKSHOPS:
Zu Beginn stand das Kennenlernen im Vordergrund – durch interaktive Spiele konnte eine vertrauensvolle Atmosphäre in der Gruppe geschaffen werden. Darauf aufbauend wurden zentrale Begriffe und Themen rund um Vielfalt und LGBTQIA+ eingeführt, um ein gemeinsames Verständnis zu entwickeln. In offenen Diskussionsrunden tauschten sich die Jugendlichen über ihre Sichtweisen und persönlichen Erfahrungen aus.
Ein besonderer Fokus lag auf der kritischen Auseinandersetzung mit queerer Repräsentation in den Medien. Gemeinsam wurden Filme, Social Media und andere Formate analysiert und hinterfragt. In praxisnahen Workshops lernten die Teilnehmenden verschiedene Medienformate wie Video, Podcast oder Blog kennen und sammelten erste Erfahrungen im Umgang mit diesen Tools. Dabei entstanden erste Ideen für eigene kreative Medienprojekte.
Angeleitet und begleitet entwickelten die Jugendlichen ihre Projekte weiter, von der Konzeptphase bis zur praktischen Umsetzung. Technische Grundlagen wie Videobearbeitung oder Podcast-Produktion wurden in kleinen Workshops vermittelt.
Ein weiterer Schwerpunkt war das Thema Diskriminierung und Empowerment. Durch Rollenspiele und Übungen wurde Empathie für unterschiedliche Lebensrealitäten geschaffen. Besonders eindrücklich war der Gastbeitrag von Miguel Sierra-Davis, der seine Erfahrungen als trans Mann mit der Gruppe teilte. Die Medienprojekte der Jugendlichen nahmen inhaltlich Form an – mit dem Ziel, Vielfalt sichtbar zu machen und empowernde, respektvolle Botschaften zu verbreiten.

Inhalte und Ablauf:

Methoden:
- Interaktive Diskussionen und Gruppenarbeiten
- Praktische Medienarbeit (Videos, Podcasts, Social Media)
- Gastvortrag
- Rollenspiele und kreative Übungen
- Feedback- und Reflexionsrunden
Ergebnisse:
Durch den Workshop entwickelten die Teilnehmenden eine erhöhte Sensibilität und Empathie für die Lebensrealitäten queerer Menschen.
Sie eigneten sich wertvolle praktische Kenntnisse in der Erstellung und Bearbeitung von Medienprojekten an und setzten diese gezielt ein, um Vielfalt und queere Themen positiv darzustellen. Die entstandenen Medienprojekte spiegeln ihre kreative Auseinandersetzung mit diesen Themen wider und tragen zu einer respektvollen und sichtbaren Repräsentation bei.
Darüber hinaus stärkte der Workshop das Selbstbewusstsein und die Ausdrucksfähigkeit der Jugendlichen. Sie gewannen Vertrauen in ihre eigenen kreativen Fähigkeiten und erlebten, wie sie durch Medien aktiv zur Förderung von Akzeptanz und Sichtbarkeit beitragen können.
Diese intensive und inspirierende Erfahrung ermöglichte es den Jugendlichen, nicht nur neue Kompetenzen zu erwerben, sondern auch einen bedeutenden Beitrag zu einer offeneren und vielfältigeren Gesellschaft zu leisten.

Abschliessend wäre zu sagen, dass das Thema gerade in dieser Altersgruppe nicht einfach zu behandeln war, einige Jungs waren eher sehr zurückhaltend und auch teilweise nicht bereit sich auf das Thema einzulassen. Der Zoomcall mit Miguel Sierra-Davis, einem Mann, der ursprünglich als Frau auf die Welt kam war sehr spannend und interessierte die Teilnehmenden.
Es brauchte viel Leichtigkeit und Humor den Jugendlichen dieses Thema näher zu bringen, durch Theater Improvisationen und spielerischen Arbeiten wie z..B. mit der Foto App in der sich die Jugendlichen als Mann bzw Frau verwandeln konnten, ist es uns aber gelungen das Interesse zu wecken.Auf jeden Fall ein Thema das noch viel Diskussionspotenzial birgt und in Zukunft weiterhin Raum in der Arbeit mit Jugendlichen finden sollte. Besonders wichtig erscheint es, einen sicheren und wertfreien Rahmen zu schaffen, in dem Fragen gestellt und Unsicherheiten thematisiert werden dürfen. Die Offenheit und Neugier, die einige Jugendliche im Verlauf des Projekts entwickelt haben, zeigt, dass ein sensibler und kreativer Zugang durchaus Wirkung zeigt. Es bleibt zu hoffen, dass solche Angebote langfristig dazu beitragen, Vorurteile abzubauen und ein tieferes Verständnis für geschlechtliche Vielfalt zu fördern.